Von königlichen Kühen bis Trommelrhythmen
Liebe Reisefreundinnen und Reisefreunde,
wir verweilen, nein, wir bereisen schon seit einiger Zeit Uganda, nun stehen die letzten Tage hier an, steht die Überfahrt der Grenze nach Ruanda quasi unmittelbar bevor. Aber vorher zeigt sich Uganda noch einmal von seiner schönsten Seite
Diese wunderbar einfach kultivierten, und damit konturierten Hügel gehören zu einer Teeplantage. Glatt könnte man meinen, darunter wäre eine fliegende Untertasse vergraben.
Und hier sehen wir die kleine Tee-Fabrik, die das Herz der Plantage bildet.
Ein ganzer Lastwagen mit frisch geschnittenen Bananen, nicht etwa, wie einige von uns vermutet hätten, in Kisten. So können wir genau beobachten, wie Bananen wachsen: nämlich in Trauben.
Sonnenaufgang in Uganda, in der Nähe der Grenze zu Ruanda: endlose Hügel und Niederungen, die morgens noch von Nebel bedeckt sind. Atemberaubend!
Im Nationalpark werden wir mit traditionellen Tänzen begrüßt. Die Farben der Kleidung kommen einigen von uns bekannt vor. So oder so fühlen wir uns aufs Herzlichste willkommen.
Die Tänze sind nicht bloß den Touristen gewidmet – sie stellen das Bestreben dar, die Einheimischen in die Arbeit des Nationalparks einzubeziehen. Ursprünglich haben die Gorillas bei den Bauern keinen guten Stand, sie werden als Bedrohung wahrgenommen.
Nun hat sich die Leitung des Reservats auf die Fahnen geschrieben, die Bedeutung der Gorillas für die lokale Ökologie aufzuzeigen und die Einheimischen in die Interaktion mit Touristen einzubeziehen. Auf diese Weise beginnen die Einheimischen zu verstehen, dass ein friedliches Zusammenleben mit den Gorillas auf von Vorteil sein kann.
Mit äußerstem Nachdruck wird uns vor dem Besuch erklärt, wie wir uns zu verhalten haben. Und das ist auch gut so. Denn Gorillas sind die größten Affen und den Menschen in Körperbau und Stärke weit überlegen.
Und schon bekommen wir zwei Gorilla vor die Linse: eine Mutter mit ihrem Jungen. Für einen Augenblick hätten wir fast vergessen, das wir uns im tropischen Dschungel befinden: die ins Bild fliegenden Insekten erinnern uns schnell wieder daran.
Kurz darauf begegnet uns ein weiteres Weibchen. Gorillas leben in Herden, denen ein Anführer vorsteht: Er ist der Größte und außerdem zu erkennen am seinem silbernen Rücken. Die Verfärbung wird durch einen erhöhten Testosteronspiegel verursacht.
Dieses Gorilla-Junge ist kurz unbeaufsichtigt geblieben, unbescholten sitzt in einer sonnigen Lichtung – ein eher seltener Anblick!
Wie es sich gehört, erhält auch hier am Ende der Tour jeder von uns eine Gedenkurkunde. Wir nehmen das schöne Souvenir dankend an.
Der Grenzübergang nach Ruanda verlief problemlos, wir sind nun im Land der tausend Hügel. Das ewige Auf und Ab macht auf Dauer zu schaffen, wie in allen Bereichen des Lebens erweisen sich die Afrikaner jedoch als äußerst erfindungsreich.
Dieser Radfahrer hängt sich kurzerhand an einen kostenlosen Schlepper. Die Straßen sind sehr kurvig, daher fahren Lastwagen selten schneller als 40 km/h – was auch für Fahrräder recht bequem ist.
So werden hier kleinere Warentransporte durchgeführt: zunächst werden Bündel geschnürt, die dann auf ein Fahrrad gehievt werden. Im besten Fall hat man schließlich zwei oder besser vier helfende Hände zur Verfügung, sonst wird’s schwer.
So werden wir auf dem Campingplatz begrüßt. Hier befindet sich auch ein Kulturzentrum, das die örtlichen Frauen unterstützt. Es gibt immer noch erhebliche Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen. Daher sind Orte, an denen alleinstehende Frauen arbeiten und Geld verdienen können, äußerst wichtig.
Es sind auch diese Frauen, die uns zeigen, wie man auf afrikanischen Trommeln spielt. Hier ist Rhythmusgefühl alles!
Wir sind in Nyanza. So sah der königliche Palast im Ruanda des 19. Jahrhundert aus – komplett aus Schilf. Er war ein Geschenk der Belgier an den König von Ruanda.
Die berühmten Langhorn-Anguskühe, die sogenannten königlichen Kühe, geben eine der fetthaltigsten Milchsorten der Welt. Traditionell wurden sie am königlichen Hof gehalten.
Wir machen Fotos mit diesen Schönheiten – aber man muss sehr vorsichtig sein. Eine kleine Kopfbewegung und Menschen können schwer verletzt werden. Was tut man nicht alles für ein gutes Foto!
Während wir Spaß haben, müssen einige arbeiten! Ein Ausschnitt mitten aus dem Alltag eines Ruanders. Ein irgendwie banales, aber ebenso mysteriöses Foto!
Die Qualität der ruandischen Straßen verdient unser höchstes Lob. Allerdings, während in Uganda die Bodenschwellen uns zügelten, tun es hier eine Vielzahl von Geschwindigkeitskameras – übrigens Made in Germany. Wir fühlen uns fast wie zu Hause.
Hier sehen wir einen Rotscheitel-Kranich, der am Ufer eines Teiches entlang spaziert. Ein absolut beeindruckender Vogel – es ist die reine Freude, ihn zu fotografieren!
So sieht der Nachthimmel über Ruanda aus. Einige von uns sind der Meinung, in Äthiopien sei er noch prächtiger gewesen. Zudem haben andere gehört, den schönsten gäbe es in Namibia zu sehen. Wir nehmen uns vor, am Ende unserer Reise sämtliche Himmelsbilder nebeneinander zu halten und aufs Genaueste miteinander zu vergleichen.
Am Straßenrand stoßen wir auf einen riesigen Baobab! Dieser hier ist über 1000 Jahre alt. Da gerade die Trockenzeit beginnt, werfen die Bäume ihr Laub ab. Bemerkenswert: während eine Hälfte des Baumes bereits kahl ist, steht die andere noch in vollem Saft.
Man sagt, dass der Baobab sich einst für den schönsten Baum auf der Erde hielt, und nicht nur das: er glaubte, er sei sogar schöner als die Götter. Es versteht sich von selbst, dass diese solchen Hochmut nicht akzeptieren konnten: also nahmen sie den Baobab, rissen ihn mitsamt den Wurzeln aus der Erde, drehten ihn um und steckten ihn wieder hinein. Seitdem sieht der Baobab so aus, wie wir ihn heute sehen.
Ein schönes Abschlussbild, halb imaginär, halb real, wenn man so will. Damit beschließen wir diese Etappe, oder immerhin diese Bilderserie. Auch dass wir noch lange nicht am Ende unserer Tour sind, versteht sich von selbst. Schon geht es weiter, wir sehen uns!
Bis dahin, euer Reiseteam vor Ort, Volker, Tsyren und Andrew