Uganda erleben: Eine Reise durch Natur und Geschichte

Liebe Reisefreundinnen und Reisefreunde,

wir haben Kenia hinter uns gelassen und sind in Uganda eingereist. Ohne zu ahnen, werden wir hier gleich aufs Freundliche begrüßt. Aber vielleicht sehen Sie lieber selbst, ohne Fotos würde man das wohl ohnehin nicht glauben.

Schauen Sie sich dieses charmante Äffchen an, das in der Informationsabteilung der Tourismusbehörde aushilft. Wehe, man lässt in seiner Gegenwart Zweifel aufkommen bezüglich der tatsächlichen Quelle des Nils.

Wer hier die Türen zu lange offenstehen lässt, kann sich bald sicher sein, dass er Besuch bekommt. Diese dreisten Affen sind hier praktisch allgegenwärtig, nicht zuletzt, weil es einfach so viel zu holen gibt. Man versteht sofort, warum sie im deutschen Grünmeerkatzen heißen.

Auch das Hauptdenkmal wurde erbaut, um jedweden Zweifel auszuräumen, dass der Nil genau hier in Uganda seinen Ursprung hat.

Diese Kormorane am Ufer des Nils genießen das Leben. Wer würde diesen Platz unverrichteter Dinge einfach liegen lassen? Wir ziehen indessen, in einer seltsamen Umkehrung des scheinbar Normalen, kurzerhand weiter.

Im oberen Lauf des Nils in Uganda befinden sich mehrere Wasserkraftwerke. Früher gab es an diesen Orten schöne Wasserfälle, jetzt wird hier vermittels eines Staudamms Strom generiert. Über den Erhalt des letztens verbliebenen Kaskadenwasserfalls herrscht im Land eine lebendige Debatte. Es steht auch der Bau eines weiteren Kraftwerks im Raum.

Dieses Gesicht ist beinahe jedem Kind bekannt: das Denkmal zeigt niemand anderen als den weltberühmten indischen Unabhängigkeitskämpfers Mahatma Gandhi. Vor seinem Tod äußerte er den Wunsch, dass seine Asche in die Quellen des Nils gestreut würde. Dies geschah genau hier, und drei Monate lang trug der Strom seine Asche bis ins Mittelmeer.

Lianen umschlingen einen alten Baum: im Grunde hier die alltäglichste Sache. Aber ist das nicht auch einfach atemberaubend schön?

Und dann noch die Schmetterlinge, hier begegnen wir einer riesigen Vielfalt an wunderschönen Schmetterlingen! Was soll man dazu noch sagen? Schönes kann so einfach sein, einfach schön!

 

Und wer ein wenig Geduld mitbringt, braucht sich beim Fotografieren auch nicht zu verrenken. Man streckt einfach die Hand aus und wartet. Natürlich hält die andere Hand eine Kamera.

 

Wir haben Ugandas Hauptstadt Kampala erreicht. Hier stehen zwei Sehenswürdigkeiten auf dem Programm: der Idi-Amin-Palast und die Gaddafi-Moschee. Die insgeheime Hauptattraktion allerdings sehen wir hier: das ganz normale Leben auf der Straße, unter der Sonne und inmitten von Palmen.

 

Der Idi-Amin-Palast ist berühmt, und das auf eine besonders düstere Weise: Hier, im Palast selbst, und in einem Bunker 500 Meter vom Palast entfernt, wurden Tausende Menschen geschändet, vergewaltigt und getötet.

In einem Palast mit solch düsterem Ruf will heute niemand mehr leben. Das Gebäude steht weitestgehend leer – und strahlt eine nachgerade unheimliche Atmosphäre aus.

 

Ganz anders verhält es sich mit der Gaddafi-Moschee. Von außen sieht sie aus wie eine Art Einkaufszentrum. Daher lassen wir uns nicht lange bitten und werden einen Blick in ihr Inneres.

Alle Männer, die nur Shorts tragen, sind angehalten, sich umziehen: Als kostenlose Leihgabe werden uns arabische Gewänder ausgehändigt. Dies verleiht dem Besuch eine gewisse Ehrwürdigkeit, die uns nicht unwillkommen war.

In der Gaddafi-Moschee kann jeder auf das einzige Minarett steigen – allerdings nur, wenn sie oder er sich nicht davor scheuen, die sage und schreibe 700 Stufen hinaufzusteigen. Die Moschee trägt übrigens den Namen des ehemaligen Führers von Libyen, von dem sie finanziert wurde.

Vor den Toren von Kampala gerieten wir in einen Sturm. Der erste Regen seit vielen Monaten erwartete uns. Wir hatten über unseren Köpfen immerhin die Dächer von Autos – allerdings waren es Safarifahrzeuge: der Regen drang durch alle Ritzen ein.

Selbst das ist nichts im Vergleich mit den Gazellen: ohne Schutz in der Steppe bleibt ihnen nichts anderes übrig, als ihrer Hinterteile in den Wind zu drehen und auf das Ende des Unwetters zu warten.

Wir sind im Murchison Falls National Park. Vor uns liegen zwei Wasserfälle: die Murchison Falls selbst und die Independence Falls. Sie sind Teil des Viktoria-Nils, die Murchison Falls liegen rechts im Bild, die Independence Falls links. Obwohl wir aus einiger Ferne darauf schauen, vermittelt uns das lautstarke Rauschen einen ziemlich genauen Eindruck von der Kraft des Wassers.

Der Murchison-Wasserfall ist im Grunde eine enge Felsspalte von nur sieben Metern Breite und 43 Metern Höhe. Und doch wird alles, was hier hineingerät, zu winzigen Spänen zermahlen.

Der Independence-Wasserfall wird auch Uhuru genannt, er entstand durch die Frühlingsfluten im Jahr 1962, demselben Jahr, in dem Uganda seine Unabhängigkeit erlangte. So kam er zu seinem Namen.

Die Straßen in Uganda sind ausgezeichnet, theoretisch könnten wir hier einfach durchrauschen. Gäbe es nicht allenthalben Tiere zu fotografieren. Am häufigsten sieht man Paviane, die sich auf dem Asphalt sonnen – die Temperaturen im Wald und auf der Straße können um einige Grad variieren.

Es ist an der Zeit, wieder auf Safari zu gehen, nach der afrikanischen Großstadt dürsten wir geradezu danach. Unsere Gebete werden bald erhört, gleich zu Beginn begegnet uns diese atemberaubend schöne, hinreißend elegante Giraffe.

Wer diesen Pavian genauer betrachtet, wie er selbstbewusst seinen wichtigen Angelegenheiten nachgeht, wird sich womöglich an den ein oder anderen Menschen erinnert fühlen.

Die Warzenschweine sind bekannt dafür, dass sie bis zum Tod kämpfen. Deshalb jagen Raubtiere sie äußerst selten – logisch: niemand möchte bei der Nahrungssuche verletzt werden! Was das Foto nicht darstellen kann, was man aber unbedingt einmal im Leben gesehen haben sollte: ihren unvergleichlichen Lauf, bei dem man unwillkürlich an Bodybuilder denken muss – Bodybuilder auf Highheels!

Wenig später überqueren Impalas direkt vor unserem Auto die Straße, mir nichts, dir nichts, als sei das hundsgewöhnlich.

Die Impala-Böcke sind aufmerksame Beobachter; sie prüfen unablässig, ob wir für sie und ihre Herde eine Bedrohung darstellen oder nicht. Wir nehmen das freilich nicht persönlich.

Und das Unvorstellbare ist passiert – der Land Cruiser, mit dem wir durch den Nationalpark fahren, hat einen Schaden erlitten. Aber keine Angst, es ist nichts ernsthaftes: ein Stückchen Draht findet sich doch immer irgendwo, wir befestigen damit den Stoßdämpfer und fahren weiter.

Unsere Pause an dieser Stelle ist lediglich pro forma, sie findet mitten im Fahren statt. Einen kurzen inneren Moment können wir gemeinsam innehalten, dabei das bereits Geschehene rekapitulieren und das Kommende antizipieren. Bis bald, bis gleich,

Euer Reiseteam vor Ort, Volker, Tsyren und Andrew